April 16, 2009

KL - nach langer zeit mal wieder ein update...

sorry guys, there´s so much stuff to tell about my first days in malaysia and i feel like telling it in german. but whoever wants an english version, just email me and i will be happy to tell you personally about my experiences. it´s also kinda difficult to upload pictures because my connection is so slow.

so, da bin ich wieder – 1. meldung aus südostasien. leider ist das mit dem internet hier nicht so easy und v.a. leider unglaublich lahm, daher gibt´s erstmal keine bilder, sondern viiiel text…

mittlerweile bin ich schon 2,5 wochen in malaysia. für abschiedsschmerz von brisbane hatte ich gar keine zeit mehr, so schnell hatte mich kuala lumpur für sich vereinnamt. alles erinnert so an thailand und bringt schöne erinnerungen zurück: die luft (nicht unbedingt ungenießbar, aber einfach eine mischung aus essensgerüchen, abgasen,… und das in einer schwülen hitze, ganz typisch und so, wie ich es schon von thailand kenne), die vielen motorbikes mit menschenlasten unterschiedlicher menge, die kleinen hawker stalls, an denen man zu jeder tages- und nachtzeit leckeres essen und getränke bekommen kann, … auf jeden fall habe ich mich vom ersten moment an wohl gefühlt.

"schockich":

der erste tag im krankenhaus war allerdings schon ein bißchen „anders“. das krankenhaus ist ein bißchen außerhalb gelegen, mit öffentlichen verkehrsmitteln nicht sehr gut zu erreichen und ich bin weit und breit die einzige weiße. ein paar iraner o.ä. erinnern vielleicht noch am ehesten an leute, die mir ähnlich sehen, und es gibt auch einige nicht-verschleierte frauen chinesischen oder indischen ursprungs. aber mit blonden haaren kann keine aufwarten, weshalb ich schon ziemlich auffalle. an die neugierigen blicke habe ich mich zum glück nach ein paar tagen gewöhnt. und das personal kennt mich natürlich mit der zeit.

"hausich":

am ersten „arbeitstag“ bin ich dann auch in das student hostel hier eingezogen. ich wohne mit ingesamt 5 malayischen nursing-studentinnen (3 malayinnen und 2 malayinnen chinesischen ursprungs) zusammen, mit den 3 „ur“-malayinnen in einem zimmer. die mädels sind eigentlich ganz lieb und bemühen sich auch ab und zu, mit mir englisch zu reden. ansonsten hört man hier und auch oft im krankenhaus „bahasa melayu“= malayisch. ich versuche, mir ein paar wörter anzueignen und eigentlich ist die sprache auch nicht schwierig. mal sehen, wie weit ich komme J an privatsphäre ist allerdings in unserer wohnung kaum zu denken. und die mädels sind 20jährige asiatinnen, daher oft noch ein bißchen kindisch… naja. eigentlich finde ich es ganz spannend, mit „richtigen“ malayinnen zusammen zu leben, mitzubekommen, wie sie 5x am tag beten usw. nur eine abneigung gegen haare darf man nicht haben… manchmal ist es nicht so lecker, was hier so rumfliegt… und der schimmel blüht auch im bad. nur damit ihr ne authentische vorstellung davon bekommt, ne ;) zum glück bin ich die wochenenden über unterwegs.

"studentisch":

im krankenhaus absolviere ich ja mein letztes pj-tertial, chirurgie. die ärzte sind ziemlich offen und nett, aber erwarten nicht viel von mir, studientechnisch. um genau zu sein, ist es eigentlich egal, ob ich da bin oder nicht. sie erwarten vielmehr, dass ich rumreise und mir land und leute angucke. nichts leichter als das :) allerdings würde ich eigentlich schon gerne ein bißchen mehr mitnehmen, als ich bislang mitbekomme. die visiten sind ziemlich umfangreich, aber oft leider in malayisch. zwar kann ich immer hinterher fragen, was nun genau los ist und wie es weitergeht, aber das kann auf dauer ganz schön anstrengend werden - wahrscheinlich für beide seiten. das team, mit dem ich mitlaufe, ist allerdings groß, so dass ich viel auswahl habe und die leute der reihe nach belästige. insgesamt sehe ich viele interessante fälle, denen man in deutschland zum glück nicht (mehr) über den weg läuft.

"städtisch":

kuala lumpur, die „schlammige flussmündung“ und für insider kurz kl, ist ne große stadt wie jede andere und ziemlich verbaut. aber es gibt ein paar schöne viertel und, was immer unheimlich charme ausstrahlt, wie ich finde, an allen ecken moscheen. und v.a. zum sonnenuntergang ist die luft voll von den stimmen der muezzine, die zum gebet rufen. das finde ich voll schön! die innenstadt ist ziemlich multikulti: natürlich leben viele inder (tamil) und chinesen hier, z.t. schon seit generationen, aber es gibt auch einige weiße. in der innenstadt bin ich also nicht ein ganz so krasser exot :)

"kulinarisch":

die chinesen und inder haben übrigens einiges beeinflusst. jede stadt hat ihr „little india“ und das obligatorische „chinatown“. von der erweiterten essensauswahl landesweit ganz zu schweigen. ich esse immer an den hawker stalls und fahre damit bislang sehr gut. das malayische essen ist total lecker, ein bißchen spicy und sehr vielfältig! das indische mag ich ja sowieso supergerne. insofern bekomme ich schon mal einen tollen vorgeschmack – im wahrsten sinne des wortes – auf das, was nach malaysia kommt :)

"kaffich":

und der „copi“ ist auch ok, wenn auch ganz anders. wenn man hier copi bestellt, bekommt man eine mischung aus kaffee und süßer kondensmilch. „copi-ais“ ist die kühle version, die ich bei den hiesigen temperaturen und der extremen luftfeuchtigkeit definitiv bevorzuge. durch ein magisches „-o“ hinter „copi“ vermeidet man die süße kondensmilch, aber da der kaffee hier sowieso alles andere als der italienische rossi-caffè ist, gewöhne ich mich gerne an die lokale copi-version inklusive milch.

"olfaktorisch":

was beim thema essen natürlich auch nicht fehlen darf: die berühmt-berüchtigte „durian“, auch bekannt als stinkfrucht und aufgrund ihres unvergleichlichen gest…äääh geruchs aus vielen hotels und öffentlichen verkehrsmitteln verbannt. einmal ging´s im ärzteteam um die typisch malayischen früchte und was ich unbedingt probieren müsste. als sie dann auf durian zu sprechen kamen, erzählte ich, was ich schon alles davon gehört hätte (durchweg EINmalige erfahrungen im ZWEIfachen sinne), aber dass ich sie definitiv mal probieren würde. daraufhin eine ärztin: „aber die frucht ist doch total lecker! man muss sich nur die nase zuhalten, dann schmeckt sie richtig gut.“ jetzt wisst ihr bescheid, oder ;)

so, das war´s für heute. ich freu mich wie immer auf eure kommentare :)